New Pak Community "Kulturverein" Linz
Geschichtlicher Hintergrund
Der „New Pak Community "Kulturverein" Linz“ ist Teil der „Minhaj Kulturverein Österreich". Dieser wurde am 20. Januar 2021 erstmals vereinsrechtlich registriert und ist auch unter dem Namen Pak LINZ Community bekannt. Der/die Obmann/Obfrau vertritt den Verein nach außen.
Minhaj-ul-Quran ist eine in Pakistan registrierte Nichtregierungsorganisation (NGO),[1] die 1981 von dem Islamwissenschaftler und Rechtsgelehrten Dr. Muhammad Tahir-ul-Qadri, einem 1951 geborenen kanadisch-pakistanischen Staatsbürger,[2] ins Leben gerufen wurde und bis heute geleitet wird. Der Sitz der Organisation befindet sich im pakistanischen Lahore, Ableger gibt es in ca. 100 Ländern; die Zahl der Anhänger beläuft sich nach Angaben der Organisation auf rund zwei Millionen. 1989 gründete ul-Qadri in Pakistan auch eine politische Partei, die Pakistan Awami Tehreek (PAT; Volksbewegung Pakistans), die jedoch die letzten Wahlen (2013) boykottierte und folglich nicht im Parlament vertreten ist.[3]
Der Verein praktiziert die Tradition der Qadiriyya-Bewegung. Die Qadiriyya, ein mystischer Sufi-Orden, der auf den persischen Mystiker Abd al-Qadir al-Gilani (1077–1166) zurückgeht,[4] ist einer der ältesten und am weitesten verbreiteten Orden der islamischen Welt. Heute finden sich Anhänger in den arabischen Staaten, in China, Indien, Pakistan, der Türkei, den Balkanstaaten sowie in Ost- und Westafrika. Die Qadiriyya setzt auf die strenge Befolgung der Gesetze des Islams. Den für Sufi-Orden typischen Dhikr (Gottesgedenken) übt sie in seiner lauten Form aus; da es keine zentrale Führung gibt und jede Qadiriyya-Niederlassung ihre eigenen Interpretationen und Praktiken entwickelt, haben sich im Laufe der Jahrhunderte viele Unterzweige der Qadiriyya herausgebildet.
Ausrichtung
Minhaj-ul-Quran sieht sich dem Sufismus und der ständigen spirituellen Weiterentwicklung verpflichtet und predigt religiöse Mäßigung. Sie setzt sich nach eigenem Bekunden für Menschenrechte, Frauenrechte, Friedensförderung, die Bekämpfung von Extremismus und für den interreligiösen Dialog ein. Eine Fatwa des Gründers verurteilt Selbstmordanschläge und die Ermordung Unschuldiger,[5] Terroristen werden darin als Ungläubige und Feinde des Islams bezeichnet.
Ziel von Minhaj-ul-Quran ist die Einigung der Umma und die Verkündung des „wahren“ Islams. Muhammad Tahir ul-Qadri, der selbst Richter am pakistanischen Schariagericht war, glaubt an die sittliche und politische Überlegenheit der Gesetze des Islams (Scharia), ihm zufolge ist es der Islam, der Demokratie und Menschenrechte – die erklärten Ziele der Organisation – gewährleistet. Allerdings sind Versuche, die Demokratie mit den Schariabestimmungen zu vereinbaren, immer wieder an der Alltagswirklichkeit Pakistans gescheitert.
Minhaj-ul-Quran hat eine stark karitative Ausrichtung, die Stiftung Minhaj Welfare Foundation[6] kümmert sich um Bedürftige in Ländern wie Afghanistan, Pakistan, Bangladesch, Bosnien und Herzegowina, Iran, Indien, der Republik Kosovo und Palästina und Gegenden wie Kaschmir, und realisierte in Pakistan ein flächendeckendes Bildungsprojekt, das eine Universität, 40 Fachhochschulen und 572 andere Schulen umfasst. Gegenwärtig arbeitet Minhaj-ul-Quran in Pakistan an einem Projekt für Waisenkinder, welches 500 Kindern Platz bieten und deren schulische und berufliche Ausbildung sicherstellen soll.[7]
Zusammenarbeit
Die Jugendorganisation der Minhaj-ul-Quran, die Minhaj Youth League (MYL) arbeitet mit Vereinen der IGGÖ zusammen.
Religiöse Verbindungen bestehen zu der in Pakistan ansässigen Minhaj-ul-Quran International (MQI).
Auf politischer Ebene bestehen Verbindungen zu der oben erwähnten Partei Pakistan Awami Tehreek (Volksbewegung Pakistans).
[1]https://www.minhaj.org/. Zugegriffen: 21.01.2021.
[2]https://minhaj.org/english/tid/8718/A-Profile-of-Shaykh-ul-Islam-Dr-Muhammad-Tahir-ul-Qadri.html. Zugegriffen: 12.12.2021.
[3]https://minhaj.org/english/tid/1799/Minhaj-ul-Quran-International.html. Zugegriffen: 22.01.2022.
[4] Mouloud, S. (2015). Die Qadiriya-Bruderschaft im geopolitischen Kontext der maghrebinischen Länder: Algerien, Marokko und Tunesien. Dissertation an der Uni Mainz. In: https://openscience.ub.uni-mainz.de/bitstream/20.500.12030/1957/1/100000222.pdf. Zugegriffen: 22.01.2022.
[5]http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/8544531.stm. Zugegriffen: 23.2.2022.
[6]https://minhajwelfare.org/. Zugegriffen: 22.01.2022.
[7] Ebd.